Ich halte generell jede Umfrage bzw. sogenannte Studien die fast täglich zu irgendwelchen Themen veröffentlicht werden, nicht nur für sinnlos, sondern nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden. Der Grund hierfür liegt sehr nahe – beinah jede Wahlumfrage der letzten Jahrzehnde wurde am Wahltag von einer „Überraschung“ abgewatscht. Danach folgten die üblichen Fragen, warum haben sich die Meinungsforscher nur geirrt? Diese Fragen werden in der Regel niemals beantwortet – nach einer Wahl folgen nämlich wieder neue Umfragen, auf die sich unsere Medien erneut wie die Aasgeier stürzen!
Beinah lustig finde ich an all diesen Umfragen, dass wenn sie veröffentlicht werden, die Auftraggeber, bzw. die Finanziers, nie genannt werden und auch nicht erklärt wird, welche Österreicher und wo die Befragungen durchgeführt wurden. Die derzeitigen Umfragen z.B. über die Abstimmung pro und contra Bundesheer. Frage ich mehrheitlich unter 25jährige im städtischen Bereich, liegt wohl die Ablehung zur allgemeinen Wehrpflicht auf der Hand. Eine Pro-Bundesheer-Stimmung finde ich hingegen sehr leicht im ländlichen Raum, wo die Bevölkerung bei Naturkatastrophen den tausenden Grundwehrdienern schon unzähligemale mehr als dankbar waren.
Dieses Spiel lässt sich unendlichlang fortführen – die Stimmung vor Universitäten hört sich meist vollkommen konträr zu den diversen Stammtischen an. Für die Meinungsumfrager ist es also ein leichtes Spiel ein passendes Ergebnis im Sinne ihrer Auftraggeber zu präsentieren.
Heute wurde wieder eine Studie in allen österreichischen Medien publiziert – wenn man sich das Ergebnis ansieht, könnte man meinen, dass die Umfrage zwischen Hofburg und Ballhausplatz (Bundeskanzleramt ca. 200 Meter entfernt von der Hofburg) durchgeführt wurde:
Die wichtigsten Österreicher
Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann und Unternehmer Dietrich Mateschitz sind nach Ansicht der Österreicher am wichtigsten für das Land. Am anderen Ende der Skala wartet Schlagerbarde Andreas Gabalier.
Spectra hat im November mit 1.023 repräsentativ für die Bevölkerung ab 15 Jahren ausgewählten Personen persönliche Interviews geführt. Dabei erklärten 45 Prozent, dass Heinz Fischer sehr wichtig für Österreich ist, 34 Prozent nannten Werner Faymann, 33 Prozent Dietrich Mateschitz.
Das Ranking der in den Augen der Bevölkerung unbedeutendsten Persönlichkeiten führen Andreas Gabalier (28 Prozent), Robert Palfrader (27 Prozent) und Alexander Wrabetz (22 Prozent).
Wie schon oben erwähnt, Details zur Umfrage, wie sie sich gestaltet, wird nirgendwo verraten. Man kann aber annehmen, dass den Befragten eine Liste mit Namen vorgelegt, bzw. gelesen wird und diese mit einer Notenskala von 1 – 5 (wichtig/unwichtig) bewertetet werden sollen.
Umfragen hin oder her!
Andreas Gabalier begeisterte allein im Jahr 2012 live über 100.000e Fans. Er ist nun bereits über 3 Jahre lang durchgehend in den österreichischen Musikcharts vertreten, gewann alle mögliche Medien- und Publikumspreise – über diese Beliebtheit können so manche der „wichtigsten Österreicher“ nur träumen – und zieht unweigerlich auch notorische Neider an!
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